ETF-Trading – Was sollte man beachten?

Die lang andauernde Niedrigzinspolitik führt dazu, dass immer mehr Menschen sich nach einer Investitionsalternative umsehen. In den letzten Jahren stieg deshalb die Zahl der Wertpapierbesitzer deutlich an. Viele Börseneinsteiger entscheiden sich für den ETF-Handel, der als eine Geldanlage mit attraktiver Rendite gilt. Die Investition erfolgt in börsengehandelte Fonds – sie bieten eine breite Risikostreuung und überzeugen mit geringen Kosten.

Kurze Begriffserklärung ETF

Die Bezeichnung ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Fund (börsengehandelter Fond). Er bildet einen Index sowie dessen Wertentwicklung ab, weshalb er auch als Indexfond bezeichnet wird. Zu den bekanntesten Indizes zählen beispielsweise der DAX, US-amerikanische S&P 500 und der MSCI World. Ein ETF entwickelt sich nahezu parallel zum – von ihm abgebildeten – Index. Steigt dieser, erhöht sich auch der Kurswert des Exchange Traded Funds. Liegt ein Wertverlust des Index vor, betrifft dieser auch den ETF.

Mit ETFs handeln ist sowohl über Filial- als auch Online-Banken sowie -Broker möglich. Flexibilität beim Trading bietet eine App für das Smartphone. Da für einen erfolgreichen Wertpapierhandel oft in Sekundenschnelle reagiert werden muss, kommt man ohne eine entsprechende Anwendungssoftware kaum aus. Sie zeigt jederzeit die Wertentwicklung des ETFs auf und ermöglicht das Trading auch unterwegs.

Welche Vorteile bietet der ETF-Handel gegenüber einzelnen Aktien?

Der größte Pluspunkt eines ETFs ist die deutlich bessere Risikostreuung. Mit einer einzigen Investition erhält man Anteile an zahlreichen verschiedenen Aktien. Sinkt bei einigen von ihnen der Wert, können die Verluste von anderen Wertpapieren aufgefangen werden. Zu den weiteren Vorteilen zählen:

  • bereits geringe Investitionen reichen für den Einstieg aus
  • ETFs werden nicht aktiv gemanagt, somit ist der Kostenaufwand niedriger
  • attraktive Renditenentwicklung
  • Eignung auch für eine langfristige Geldanlage
  • Flexibilität: Kauf und Verkauf sind jederzeit möglich

Vorteilhaft ist außerdem, dass ETFs als Sondervermögen behandelt werden. Die Gelder der Investoren fließen nicht in die Insolvenzmasse ein. Das bedeutet, sie sind sicher, selbst wenn die depotführende Bank oder der Emittent insolvent wird.

Kostenpunkte beim ETF-Trading

Die Höhe der Kosten ist je nach ETF, dem Offline-Geldinstitut sowie der Online-Bank sowie dem Online-Broker unterschiedlich. Grundsätzlich müssen Geldanleger ein Depot eröffnen, in dem die Wertpapiere hinterlegt werden. Dieses ist bei den Online-Anbietern in der Regel kostenlos. Filialbanken erheben hierfür eine Gebühr.

Generell wird bei ETFs – im Gegensatz zu aktiv gemanagten Investmentfonds – kein Ausgabeaufschlag bezahlt. Gleichfalls ist beim Erwerb von Fondsanteilen der Einkauf in den Fond nicht erforderlich. Beim ETF-Trading ist die sogenannte Handelsplatzgebühr zu leisten. Sie wird sowohl beim Kauf als auch Verkauf der Anteile fällig. Je nach Börse fällt sie unterschiedlich hoch aus. Teilweise spaltet sich diese in eine prozentuale Gebühr (z.B. 0,25 Prozent des Ordervolumens) und eine Grundgebühr.

Hinzu kommt die Ordergebühr, die in individueller Höhe vom Broker erhoben wird. Ein Online-Vergleich ist hilfreich, um einen zuverlässigen Anbieter mit günstigen Konditionen ausfindig zu machen. Der Einkauf von ETFs kommt etwas teurer als im Verkauf. Man bezeichnet diese Differenz als Geld-Brief-Spanne oder auch Spread. Trader zahlen einmal pro Jahr eine Gesamtkostenquote. Sie ist abhängig vom ETF selbst, dem abgebildeten Index sowie dem Emittenten und einflussfrei vom Broker. Die Quote enthält:

  • Management- und Betriebskosten
  • Depotbankgebühren
  • Lizenzgebühren
  • Vertriebsgebühren

Tipps für das ETF-Trading

Eine wichtige Rolle für Einsteiger spielt bei der Auswahl von ETFs das Alter. Experten empfehlen ein Minimum von fünf Jahren – dann lassen sie sich gut mit anderen Exchange Traded Funds vergleichen. Darüber hinaus sollte das Augenmerk auf dem Fondsvolumen liegen. Bestenfalls beträgt es über 200 Millionen Euro. Somit ist die Gefahr einer Liquidation des Fonds wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit äußerst gering.

Ein weiteres bedeutendes Kriterium stellt die Art der Ertragsverwendung dar. Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, ist mit thesaurierenden ETFs am besten bedient. In diesem Fall wird immer wieder die Dividende in das Fondsvermögen investiert. Handelt es sich um einen ausschüttenden Fond, erfolgt die regelmäßige Auszahlung – je nach ETF sogar quartalsweise.

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»Informationen zum Artikel

Autor: Simon
Datum: 18.06.2021
Zeit: 23:25 Uhr
Kategorien: Computer
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